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Im Auftrag der Stadt Dinslaken/NRW © Steffi Schöne 2018

Die Wirkungsweise

In einer polierten Edelstahlsäule spiegelt sich ein gebogenes Motiv, das auf dem Boden appliziert ist, korrekt wider. Es zeigt das Gesicht von Jeanette Wolff, das in der Säule zu schweben scheint und den Betrachter seitlich über 180° begleitet. Dabei wird das Portrait durch unsere Bewegung erfahr- und sichtbar. Von weitem ist das Abbild als gestauchte Form unterhalb der Säule zu erkennen, das mit jedem sich nähernden Schritt zu wachsen und in die Höhe zu streben scheint. Erst in der Konfrontation mit der Spiegelsäule, ca. 1,5-2,5 m davor, sind die Proportionen des Spiegelbildes vollkommen. Je nach Körpergröße und Blickwinkel kann der optimale Betrachterstandpunkt variieren. Man selbst scheint als Spiegelbild nahezu zu verschwinden.

Technische Daten

Säule

Durchmesser: 60 cm
Höhe: 2,20 m
Material: spiegelpolierter Edelstahl
Die Säule ist mit einem unterirdischen Fundament dauerhaft und statisch sicher verbunden.

Bodenbild

Maße: Breite 696 cm, Länge 640 cm
Material: Eurotherm Thermoplast von SWARCO – ROAD MARKING SYSTEMS
Das Material wird puzzleartig produziert, zusammengesetzt, rückseitig verklebt und als Platten verlegt, die anschließend dauerhaft mit darunter liegendem Asphalt durch Hitze verschmolzen werden. Das Material reflektiert Licht und ist rutschhemmend.

Anreise mit Navigationsgerät

Jeanette-Wolff-Skulptur
am Jeanette-Wolff-Platz (ehemals Saarstraße 16)
46535 Dinslaken, Deutschland
GPS: 51.561853, 6.739060

Jeanette Wolff

* 22. Juni 1888 Bocholt  – † 19. Mai 1976 Berlin

Informationen der Stadt Dinslaken

Die gläubige Jüdin und engagierte Sozialdemokratin begann 1919 ihr politisches Engagement als Stadträtin in ihrem Heimatort Bocholt. Sie war eine von wenigen Frauen in der Kommunalpolitik. Auf der Flucht vor nationalsozialistischer Verfolgung kam sie 1932 mit ihrem Mann und den drei Töchtern nach Dinslaken. Zunächst wurde Jeanette Wolff in sogenannte „Schutzhaft“ genommen. 1938 wurde ihre gesamte Familie in Konzentrationslager verschleppt. Einzig Jeanette und ihre Tochter Edith überlebten die Lager und Zwangsarbeit.
Nach ihrer Befreiung 1945 setzte sich Jeanette Wolff in beeindruckender Weise für Frieden und Versöhnung zwischen den Konfessionen ein. Sie engagierte sich in jüdischen Organisationen und als Stadtverordnete von Berlin. Als Mitglied des Deutschen Bundestags war sie mitentscheidend für die Aussöhnung mit Israel.Außerdem bekleidete sie hohe Ämter in der Deutschen Angestellten Gewerkschaft, in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und im Zentralrat der Juden in Deutschland. Im jüdischen Frauenbund ermutigte sie die Frauen in der jungen Bundesrepublik zu selbstbewusstem Handeln. Bei all ihren Tätigkeiten zeichneten Zivilcourage und Toleranz ihr Denken und Handeln aus. Der Nachlass von Jeanette Wolff liegt im Stadtarchiv Dinslaken.

Eine Skulptur von Steffi Schöne im Auftrag der Stadt Dinslaken.
Mit freundlicher Unterstützung von SWARCO – ROAD MARKING SYSTEMS

Einweihung der Skulptur am 11. September 2018 auf dem neuen Jeanette-Wolff-Platz in Dinslaken/NRW | Fotos: Heinz Schild

Jeanette Wolff Skulptur Einweihung